Andreas, warum hast Du Dich dazu entschlossen, bei der Alfons & alfreda (Aa) mitzumachen?

Ein Privileg nehme ich mir: Ich arbeite nur eng mit Menschen zusammen, welche ich mag. Und dieses Kriterium ist bei den beiden Gründern schonmal absolut erfüllt. Letztlich überzeugt hat mich der ernsthafte Wille Impact in der Immobilienbrachen zu schaffen und umzusetzen. Deshalb bringe ich meine Expertise hier gerne ergänzend mit ein.



Und was ist dein Lieblingsprojekt bei der Aa?

Mein derzeitiges Lieblingsprojekt bei uns ist das TESTA Berlin. Ich finde es toll, dass ihr ein bestehendes Projekt noch einmal komplett im Sinne der CO2 Bilanz der Entwicklung umgestaltet habt.

Außerdem finde ich die Integration der brandenburgischen Landschaft in die Außenanlagen des Quartiers in Verbindung mit dem rauen Look der Backsteinfassaden spannend.

Welche Empfehlungen hast Du an ein junges Unternehmen?

Nutzt die Tatsache, dass ihr jung seid. Ihr habt keine ‚Altlasten‘ und könnt mit großer Dynamik, Mut und Engagement etwas Neues aufbauen. Und wir brauchen gerade in der Immobilienbranche neue Impulse.

Was macht für Dich die Immobilienbranche spannend? Wo siehst du in der heutigen Zeit und in den nächsten Jahren Potenziale und Risiken?

Die Immobilienbranche hat ohne Frage eine zentrale Bedeutung für jeden einzelnen Menschen. Dies liegt zum einen an der Größe, als auch an ihrer Verwobenheit in viele Sektoren und Industrien. Somit hat die Branche auch die immense Chance und Verantwortung die Transformation unserer Gesellschaft in Richtung Nachhaltigkeit voranzutreiben. Dies sowohl im ökologischen als auch sozialen Sinne.

Durch die Größe, etablierten Strukturen und Verhaltensmuster besteht aber die Gefahr, dass die Immobilienbranche nicht agil genug für eine solche Transformation ist. Hier wird Druck von außen notwendig sein. Viel wichtiger sind aber die Vordenker und Treiber von innen, die die Verantwortung kennen und die Chancen nutzen.



Wie müssen sich wir Immobilienunternehmen ausrichten, um langfristige Daseinsberechtigung zu haben?

Die Licence to operate wird sich zukünftig aus einer holistischen Nachhaltigkeit ableiten – das verbindet ökologische Verantwortung, soziale Wirkung und ökonomische Performance. Darauf werden alle Stakeholdergruppen achten: Kund:innen, Lieferant:innen, Politik, Investor:innen, Medien.

Daraus ergibt sich, dass im Sinne der drei Kriterien strategisch gesteuert, produziert, gemessen und reportet werden muss. Dieses neue Spielfeld sollte man aber nicht als Bedrohung empfinden, sondern als Chance.